Schwalbe im neuen Kleid

Da der Winter traditionell für etwas größere Schrauber-Projekte genutzt wird, stand im November 2008 die Frage an, wie verwandle ich das hässliche Rost-Entlein in einen schönen Schwan.

Das Blechkleid war einfach schon zu gammelig um in die nächste Saison zu starten und für eine anständige Pulverbeschichtung oder Lackierung war der Geiz zu groß.

Die Idee zu einer geeigneten Alternative dröhnte aus dem Radio „20% auf Alles“, und wenige Minuten später stellte sich die Frage vorm Spraydosenregal nach der richtigen Farbe, Design und wie viele Dosen man braucht.

Um es kurz zu machen, ich musste zweimal Dosen nachkaufen …

Nach der Demontage der Blechteile beginnt die mühsame und zeitintensive Schleifarbeit

VormSchleifen müssen noch Ölreste und der Dreck der letzten 28 Jahre aus den Ritzen und Löcher entfernt werden.

Danach ist der Rost dran und dann beginnt die filigrane Arbeit wieder eine homogene Oberfläche aus der vorher geschaffenen Kraterlandschaft zu schleifen.

Je sorgfältiger man bei diesem Prozess ist, desto schöner wird das Endergebnis. Den kompletten Altlack habe ich nicht entfernt, dafür aber komplett angeschliffen, bis auch der letzte verbleibende Glanz matt wurde.



Nach dem Schleifen ist nun dafür zu sorgen, das die letzten Unebenheiten ausgeglichen werden und die blanken Blechstellen mit einer Versiegelung vor erneutem Rost zu schützen. Im Baumarkt gibt es eine recht gute Kombination aus Haftgrund und Filler. Diesen Arbeitsschritt kann man prima zum Üben fürs Sprühen nutzen, denn nach dem Trocknen sollte man mit einem feinen Schleifpapier noch mal alles ebnen und eine zweite Schicht aufsprühen. Lacknasen sind jetzt noch nicht so schlimm.
Da ich mich für eine einfache Zweifarbenlackierung entschieden habe, nutze ich die vorgegebenen Formen von der hinteren Verkleidung. Der Phantasie sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt und da ich ein Lackier-Laie bin und das Besprühen von größeren Flächen etwas Geschick erfordert, habe ich die größte Fläche mit einem einfach zu sprühendem Silberton übergeduscht.
Die Innenseiten der Blechteile kann man sehr einfach mit Unterbodenschutz oder einer Rostschutzfarbe anstreichen. Mit etwas Malerklebeband oder Airbrush-Maskierfilm können ein paar zusätzliche Schriftzüge oder Zahlen mit einfachen Mitteln die ganze Lackierung ordentlich aufpeppen (oder total versauen…)
Ich habe mich dazu entschlossen, mit Hilfe von ein paar Skalpellschnitten dem Blechkleid eine Schwalbe-Beschriftung zu spendieren, in der Hoffnung, daß mich dann weniger Passanten fragen, mit was für einem Gefährt ich die Hamburgs City einnebel. Nach der Farb-Lackierung kommt schnell das Gefühl einer Euphorie, wenn da nicht noch das Auftragen der Klarlackschichten wäre. Mit dem Klarlack kann man schnell alles verschandeln, in diesem Arbeitsschritt ist äußerste Sorgfalt angesagt und ein gleichmäßiger Farbauftrag ist das Maß aller Dinge.
Fürca. 50,- € Materialkosten erhält man ein recht schönes Ergebnis, daß altagstauglich und leicht auszubessern ist. Und wenn man dann noch den richtigen Hintergrund und eine geschickte Beleuchtung auswählt, entstehen solch' schöne Fotos:
Wetter Hamburg
Mehr Wetter